Freitag, 16. August 2013

Rom und DIE LIEBE: verachtet und ersehnt




Prüde? Die alten Römer? Wohl nicht. Oder doch? Mhm … Was moralisch und sittlich geduldet wurde, das kam ganz auf die Situation, den Stand und das Geschlecht der Beteiligten an. In den Frühzeiten des antiken Roms, ging es noch gesitteter vor als zu Zeiten der späteren Kaiser.
Die Hochzeitsnacht zum Beispiel fand traditionell im Dunkeln statt, Ehebruch wurde streng bestraft – natürlich nur bei den Frauen. Rom war eine durch und durch patriarchalisch, militärisch geprägte Klassengesellschaft. Sex war grundsätzlich gut, dazu gehörte Prostitution, Masturbation, Homosexualität, Partys mit Gruppensex. Alles Dinge, die unter den Christen verteufelt wurden, wurde praktiziert und gesellschaftlich toleriert. ABER: Alles musste unter Kontrolle bleiben. In der Armee war Homosexualität unter den Soldaten sogar verboten, allerdings gab es Kurtisanen beider Geschlechter, die ihre Dienste auch den Legionen anboten.

Doch wie passte DIE LIEBE in das Bild eines Römers? Ehen wurden in den wohlhabenden Familien aus politischen Gründen geschlossen. Mädchen konnten verheiratet werden, wenn sie zwölf Jahre alt waren und über den Ehemann entschied der Vater. (Natürlich, wer sonst?) Ehefrauen hatten treu zu sein, Ehebruch wurde in der römischen Frühzeit sogar mit dem Tode bestraft. Die Männer jedoch, konnten sich Konkubinen, freie Römerinnen nehmen, die sogar mit im Haushalt lebten. Von den Sklavinnen, die auch in dieser Hinsicht ihnen zur Verfügung zu stehen hatten, ganz zu schweigen. Als Angetraute konnte man nur eines. Es hinnehmen. Da diese Praxis aber gesellschaftlich akzeptiert und laut den historischen Überlieferungen auch üblich war, ist davon auszugehen, dass die Frauen damit gut umgehen konnten. (Mit dieser Betrachtungsweise im Hinterkopf, erklärt sich das Verhalten meines Vampirs Marcus in meiner Reihe `Zwischen Göttern und Teufeln` von selbst, oder? Seine Ehefrau Carda, stammt natürlich aus einer ganz anderen Zeit als er. Als streng erzogene Katholikin ist ihr Bild von Sitte und Moral meilenweit von den eines Römers entfernt. Zwei völlig kontroverse Kulturen prallen in diesem Punkt aufeinander und zu Cardas Leidwesen, hält Marcus an seiner römischen Sichtweise fest und sein Verständnis für Cardas Eifersucht lässt doch sehr zu wünschen übrig.)
Was Sex betrifft, hat das Römische Reich wahrlich alles Mögliche gesehen. Die Liebe dagegen war vielen Römern ein wenig unheimlich. Sie dachten streng hierarchisch. Macht, Erfolg und Wohlstand war Alles. Wie sollte ein Mann aber herrschen, wenn er liebt? War ein liebender nicht Sklave der geliebten Person? Cato, Staatsmann und Anhänger der alten Sitten, schrieb verächtlich ein Verliebter erlaube „seiner Seele, im Körper eines anderen Menschen zu leben“). Trotzdem gab es sogar in Rom die Sehnsucht nach Liebe und es entsprach durchaus dem romantischen Ideal, dass sich zwei Menschen fanden, verliebten und für immer zusammen blieben.
So steckte wohl doch auch in den meisten „Macho-Männern“ der Antike der Wunsch, den wir alle in uns tragen. Den Wunsch zu lieben und geliebt zu werden. Dennoch galt die Liebe als Schwäche und Schwäche zu zeigen war etwas, was sich ein Römer nicht erlauben durfte.
 
Mehr Hintergrundinformationen zu `Zwischen Göttern und Teufeln` findet ihr hier: 
 



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